Datenauswertung – Grundlage für eine vorausschauende Maßnahmenplanung
Alle wasserwirtschaftlich relevanten Messgrößen unterliegen im Allgemeinen einer stetigen und damit gut prognostizierbaren Entwicklung. Mithilfe einer regelmäßigen Auswertung der aufgenommenen Daten lassen sich die wesentlichen Prozesse im genutzten Grundwasserleiter und in der Brunnenfassung verlässlich erkennen. Aus diesen Erkenntnissen können dann alle erforderlichen Maßnahmen für einen wirtschaftlichen und versorgungssicheren Wasserwerksbetrieb abgeleitet werden.
Auswertung Grundwasserleiter
Für ein effektives Abbild des Grundwasserleiters sollten alle aufgezeichneten Messwerte zu Entnahmemengen, Grundwasserständen, Roh- und Grundwasseranalysen sowie Niederschlägen regelmäßig betrachtet werden. Die aktuellen Daten werden tabellarisch und grafisch dargestellt und anhand ihrer historischen Verläufe sowie evtl. behördlicher Vorgaben bewertet. Im Ergebnis können somit Einschätzungen und Maßnahmenempfehlungen im Sinne folgender Zielstellungen gegeben werden:
- Optimale Anpassung der Fördermengen an das klimatische Dargebot
- Anpassung der Fördermengen an nachteilige Grundwasserwasserveränderungen wie z.B. steigende Mineralisation oder Schadstoffeinträge
- Ausweisung von geeigneten Standorten für Neu- und Ersatzbauten von Förderbrunnen
- Dokumentation (Beweissicherung) der förderbedingten Auswirkungen auf die Rechte Dritter, z.B. auf die Pegelstände von Oberflächengewässern
- Abschätzung des Einflusses konkurrierender Grundwasserförderungen
Auswertung Brunnenfassung
Zentrales Element zur Bewertung der Brunnenfassung ist die regelmäßige Ermittlung der spezifischen Brunnenleistung jedes einzelnen Brunnens. Hierfür wird mittels der kontinuierlich aufgezeichneten Wasserstände und Förderraten aus jeder einzelnen Pumpenschaltung die spezifische Brunnenleistung berechnet.
Darüber hinaus werden die Ruhe- bzw. Betriebswasserstände, die Fördercharakteristik und bauliche Merkmale der einzelnen Brunnen sowie auch Grundwassermessstellen betrachtet. Insgesamt können somit Feststellungen und Empfehlungen zu folgenden Themenkomplexen ausgesprochen werden:
- Ermittlung der maximalen Pumpleistung im Sinne eines schonenden Brunnenbetriebes
- Bestimmung von möglichen Leistungsverlusten infolge von mechanischer oder (bio)chemischer Brunnenalterung
- Abschätzung und Planung von Regenerierungsintervallen und -methoden
Beurteilung des funktionellen Zustandes der Förderbrunnen und Grundwassermessstellen sowie Abschätzung der Lebensdauer unter Berücksichtigung von Leistungsfähigkeit und wirtschaftlichen Aspekten